Wielowymiarowe analizy statystyczne jako narzędzie do podziału typologicznego form naczyń na przykładzie wczesnośredniowiecznej ceramiki z Wiślicy

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Data

2017

Tytuł czasopisma

ISSN

Tytuł tomu

Wydawnictwo

Muzeum Okręgowe w Rzeszowie
Instytut Archeologii UR
Fundacja Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego
Oficyna Wydawnicza „Zimowit”

Abstrakt

The article presents the formal diversity of the Early Medieval vessels from Wiślica. The vessels were described by means of proportions of dimensions and stylistic features, treated as nominal variables, which became the basis for statistical analysis (cluster analysis and principal components analysis). The measurement scheme is presented in figure 2. Based on the obtained results, vessels have been divided into 8 types. The first four ones included pots with a S-shaped profile. Other types consist of vessels with one, more visible element, i.e.: there are vessels with a cylindrical neck in type V, vessels with a long, straight neck, with a strongly flaring rim in type VI, vessels with an angular connection between the neck and the body, marked with a fault are included in type VII, and double-conical vessels are in type VIII. What is more, an attempt has also been made to trace the relative chronology of pottery vessel types, based on stratigraphic relations observed at the sites, where they were excavated. In the case of vessels type VI-VIII, it allowed us to determine their most probable period of occurrence. Other vessels belong to long-lasting forms.
Im vorliegenden Beitrag wurde die formale Differenziertheit mittelalterlicher Gefäße dargestellt, die während der langjährigen archäologischen Forschungen in Wiślica freigelegt wurden. Zur Beschreibung der Gefäße nutzte man den Vergleich einiger Größenverhältnisse, die weiter als Grundlage für die statistischen Analysen dienten. Das Abmessungsschema wurde auf Abb. 2 dargestellt. Danach wurden bestimmte Merkmale ausgewählt (die Größenverhältnisse und stilistische Merkmale wurden als nominale Variablen behandelt) und als Variablen in den statistischen Analysen genutzt. Auf diese Weise wurden 109 erhalten gebliebene, bzw. mindestens bis zur Linie der größten Bauchwölbung rekonstruierte Gefäße beschrieben. Auf der Grundlage dieser Ursprungsdaten wurde die Cluster- (CA) und die Hauptkomponentenanalyse (PCA) durchgeführt. Aufgrund der statistischen Analysenergebnisse wurden die Gefäße aus Wiślica in 8 Typen gegliedert. Zu den vier ersten Typen zählte man s-förmige Gefäße. Weitere Gruppen umfassten Gefäße mit einem exponierten Gefäßteil: Typ V enthält Formen mit einem zylindrischen Hals, Typ VI – Gefäße mit einem langen geraden Hals und stark ausschweifender Mündung, deren Hals oft durch einen Knick vom Bauch getrennt war, Typ VII – Gefäße mit einem kantigen Übergang zwischen dem Hals und dem Bauch, der mittels einem Knick betont wurde, VIII – doppelkonische Gefäße. Es fiel schwer, die Nutzungszeit der einzelnen Gefäßtypen aus Wiślica präzise zu bestimmen, da die Keramik eben zu jenen Fundkategorien gehört, die meistens die einzige Datierungsgrundlage der Fundstellen bilden. Man unternahm aber den Versuch, die relative Chronologie der Gefäßtypen festzulegen, was anhand der Analyse der an der Fundstelle verzeichneten stratigrafischen Relationen zwischen den Schichten möglich war, aus denen das Keramikgut gewonnen wurde. Die Schlüsselbedeutung hatten hier vor allem die Beobachtungen im Bereich beider Burgwälle in Wiślica, aus denen die meisten Gefäße stammen, deren Erhaltungszustand die Rekonstruktion ihres Oberteils ermöglichte. Am zahlreichsten waren die zur Gruppen IV und II gezählten Gefäße. Sie kamen an vier Fundstellen in Wiślica zum Vorschein. Im Bereich der Burgwälle („Grodzisko” und „Regia”) registrierte man sie dagegen in den Schichten, die auf alle Nutzungsphasen bezogen wurden, die für diese Fundstellen unterschieden und in das Frühmittelalter datiert wurden. Am seltensten präsent waren die Gefäße aus der Gruppe I, und sie traten ausschließlich an der Fundstelle „Grodzisko“ in Erscheinung, dafür aber in beiden mit der Nutzungszeit des Burgwalls verbundenen Schichten. Wenig zahlreich waren die Gefäßformen aus der Gruppe III. Die Anwesenheit der den Gruppen I–IV zugeschriebenen Gefäße analysierend kann man die Mutmaßung wagen, dass es sich hier, ähnlich wie an anderen kleinpolnischen Fundstellen, um langlebige Formen handelt, die für die jüngre Phase des Frühmittelalters charakteristisch waren. Die Gefäße mit einem zylindrischen Hals (Typ V) sind auch in einer längeren Zeitspanne zu beobachten (beide Phasen an der Fundstelle „Grodzisko”, erste und dritte Phase der Nutzungszeit von „Regia“, das Gräberfeld an der St. Martin-Kirche, dessen älteste Phase am frühesten in das 11./12. Jh. datiert werden kann.). Die an den Fundstellen in Wiślica beobachtete Verteilung der Gefäße aus den Gruppen VI–VIII kann dagegen auf ihre Kurzlebigkeit hinweisen. Die für ältere Phasen des Frühmittelalters charakteristischen doppelkonischen Gefäße (Typ VIIIa), die im 9. bis zum Anfang des 11. Jhs. auf den westlichen slawischen Gebieten verbreitet waren, kamen vereinzelt im Burgwall und auf einem Gräberfeld in Gorysławice (anscheinend die erste christliche Nekropole der Bevölkerung aus Wiślica) zum Vorschein. Die in Sandomierz (A. Buko 1981, S. 147–149) und in Wrocław (P. Rzeźnik 1995, S. 115-120) beobachtete Sachlage lässt die Möglichkeit zu, dass diese Art der Gefäße frühestens nach der Einverleibung dieser Gebiete in die Piasten-Monarchie erschienen ist, d. h. sie können dort erst in die 2. Hälfte des 10. Jhs. datiert werden. Allem Anschein nach soll man ihre Chronologie in Kleinpolen und Schlesien, darunter auch in Wiślica, auf eine ähnliche Weise bestimmen. Sie sind dementsprechend, wie es scheint, für die Schichten kennzeichnend, die sich auf diese Zeitspanne beziehen, in der Wiślica von den ersten Herrschern aus dem Piasten-Geschlecht beherrscht worden war. Die zum Typ VI gerechneten Gefäße erschienen dagegen in den Schichten, die anscheinend in die Zeitspanne zwischen dem 10. und dem 12. Jh. bzw. eventuell in das 11./12. Jh. datiert werden (beide Phasen von „Grodzisko“, die offene Siedlung an der Fundstelle in der Straße Batalionów Chłopskich, zweite Besiedlungsphase von „Regia“), sie sind aber in jüngeren Schichten nicht präsent. Völlig anders sieht die Verteilung der zum Typ VII gerechneten Gefäße aus, für die ein deutlicher Knick an der Übergangsstelle des Halses zum Bauch kennzeichnend ist. Sie kamen nur in den Burgwällen in Wiślica, und zwar nur in den jüngeren Nutzungsphasen vor (in der zweiten Phase von „Grodzisko“ und in der dritten Phase von „Regia“, wo ein Palas- Komplex errichtet wurde). An diesen Fundstellen werden sie durch Tonerzeugnisse begleitet, für die ein niedriger Gehalt von Kalziumoxid und Eisenverbindungen typisch war (zweite Rohstoffgruppe – vgl. N. Glińska, H. Młodecka 2015). Das bestätigt ebenfalls eine solche Chronologie, da die Nutzung in der Töpferei eines solchen Rohstoffs frühestens auf das Ende des 11. bzw. des 12. Jhs. bezogen werden soll (A. Buko 1981, S. 197; 1990, S. 55; 2009, S. 134).

Opis

Cytowanie

Materiały i Sprawozdania Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego, t. 38/2017, s. 197–216