Siedliska, stanowisko 10 – osada z wczesnej epoki żelaza
Data
2015
Autorzy
Tytuł czasopisma
ISSN
Tytuł tomu
Wydawnictwo
Muzeum Okręgowe w Rzeszowie; Instytut Archeologii UR; Fundacja Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego; Oficyna Wydawnicza „Zimowit”
Abstrakt
Site no. 10 in Siedliska, community Lubenia, district Rzeszów, is situated near the northern border of the Dynowskie Foothills. The relics of settlement
of the Tarnobrzeg Lusatian culture were located on the north-eastern edge of the slope and a small valley of the watercourse, which is a right
side tributary of the Wisłok. In an earlier phase of the settlement there is a dominance of the south, Carpathian elements, associated with the
communities representing the Post Gava model of the culture. In younger materials, strong Eastern influences of the circle of the Scythian culture are
visible. It is difficult to decide whether the situation observed by us is the result of the movement of the whole population, infiltration by individual
representatives of other cultures, imports, a local imitation, or perhaps reminiscence of a certain cultural patterns. The time of functioning of the
settlement in Siedliska can be included in the period from the late 8th to the end of the 6th century BC.
Die Fundstelle Nr. 10 in Siedliska, Gde. Lubenia, Kr. Rzeszów liegt am nördlichen Rand des Vorlandes Pogórze Dynowskie. Sie wurde 1989 während der von Sylwester Czopek im Rahmen des Projekts Archäologische Landesaufnahme Polens (Blatt 105-76, die Nummer der Fundstelle auf dem Blatt 33) durchgeführten Geländebegehungen entdeckt. Die Relikte einer Siedlung der Tarnobrzeg Lausitzer Kultur wurden am nordöstlichen Rand und am Talhang eines kleinen Flusslaufes - des rechten Nebenflusses von Wisłok - ca. 150 m von seinem heutigen Flussbett registriert.
Eine solche Siedlungslage, d. h. an einem exponierten Ort ist für die Bevölkerung der erwähnten Kultur kennzeichnend. Auf dem besprochenen Gebiet überwiegen die auf Löss und Lössbildungen entstandenen Podsole und Fahlerde. Die potenzielle Pflanzendecke bildeten auf diesem Gebiete die Auwälder, wobei auf den Höhengebieten auch Eichen-Hainbuchen-Wälder erscheinen konnten. Eine gewisse Rolle im Leben der in der Bronze- und Früheisenzeit auf diesem Gebiet siedelnden Bevölkerung konnten die Mineralflözen spielen, die am nördlichen Rande der Karpaten vorkommen.
Die Keramik aus Siedliska, Fst. 10 macht die einzige Fundkategorie aus und ist ziemlich einheitlich. Für sie sind braune, seltener grau-braune oder schwarze Oberflächen charakteristisch. Die Oberflächenstruktur ist unterschiedlich – glatt bis stark geraut. Domminierend ist die Verwendung von Steingrus als Magerung. Die Gefäße, bei denen die Tonmasse mit Keramikgrus gemagert wurde, bilden nur einen kleinen Prozentsatz der ganzen Sammlung, wobei Stein- und Keramikgrus oft zusammen zum Vorschein kommen. Die Anwendung von Keramikgrus kann als die Übernahme der Muster aus den Keramikwerkstätten aus dem Süden oder Südosten interpretiert werden.
Am zahlreichsten kommt hier die Keramik vor, die man auf die mittlere (II) und jüngere (III) Entwicklungsstufe der Tarnobrzeg Lausitzer Kultur beziehen kann. Als Kennzeichen der II. Stufe gelten hier die profilierten Schüsseln und Töpfe mit s-förmigem Profil. Im Material aus dieser Zeitspanne bemerkt man die Dominanz der Elemente südlicher Abstammung, die auf die Kulturmodelle bezogen werden, die auf der Grundlage der Gáva Kultur entstandenen sind. Beobachtet werden auch die Kontakte mit dem Osten, d. h. mit dem Siedlungsgebiet der späten Černoles Kultur. Die genannten Formen sind für die Lausitzer Kultur typisch und samt deutlichen südöstlichen Einflüssen lassen die ältere Phase der Siedlungsnutzung in den jüngeren Abschnitt (II B) der erwähnten Entwicklungsstufe, d. h. in das 8.–7. Jh. v. Chr. datieren. In den Materialien der III. Stufe sind starke Einflüsse des skythischen Kreises sichtbar. Zu den charakteristischsten Formen dieser Zeit rechnet man eiförmige
Töpfe und hochhalsige Vasen mit ausladender Mündung. Die mit plastischen Leisten und Fingerdellen verzierten Gefäße, die dem skythischen Inventar gehören, bilden vermutlich die nächste Entwicklungsetappe ähnlich Formen, die für die Bevölkerung der Černoles-Kultur typisch waren. Eine Besonderheit ist auch zahlreiche Anwesenheit der Tonbrote. Die Änderungen im Bereich der Sachkultur waren anscheinend durch die Wandlungen bedingt, die in der besprochenen Zeit in ganz Europa das Kulturbild prägten und die auf die Infiltration der skythischen Nomaden aus den Gebieten am mittleren Dnjestr zurückzuführen sind. Die Folgen dieser Wandlungen kann man im 6.–5. Jh. v. Chr. in der Tarnobrzeg Lausitzer Kultur beobachten.
Die Fundstelle in Siedliska kann unterschiedlich gedeutet werden. Vermutlich hat man hier mit zwei Siedlungsphasen zu tun, der älteren, mit den für die Gáva-Kultur charakteristischen Keramikmerkmalen und der jüngeren, deren Stilistik an den skythischen Kulturkreis anknüpft. Daraus kann man schlussfolgern, dass die Siedlung mit zwei Menschengruppen verbunden war, die diesen Ort infolge der Wanderungen und Migrationen nacheinander genutzt haben. Als wahrscheinlich erscheint auch die These, dass der Ort langfristig durch die Gemeinschaft besiedelt war, die infolge unterschiedlicher Außenfaktoren evolvierte. Wir besitzen leider keine Angaben über die Verteilung der Befunde und es ist angesichts fragmentarischer Erfassung der Fundstelle leider unmöglich auf die Raumordnung der behandelten Siedlung zu schließen. Deshalb fällt es schwer, zu entscheiden, ob die an der Fundstelle beobachtete Situation auf die Verschiebung ganzer Menschengruppen oder auf die Infiltration einzelner Vertreter anderer Kulturen, oder auch auf Importe, lokale Nachahmung oder vielleicht Übernahme mancher Kulturmuster zurückzuführen ist?
Die Nutzungszeit der Siedlung in Siedliska bezieht sich auf die Zeit von dem jüngeren Abschnitt der Stufe II bis zur Stufe III 1, d. h. vom Ende des 8. bis zum Ende des 6. Jh. v. Chr.
Opis
Cytowanie
Materiały i Sprawozdania Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego, t. 36/2015, s. 121–142