Teliţa-Celic Dere, kompleks osadniczy z VI–II w. p.n.e. w północnej Dobrudży. Wyniki badań rumuńsko-polskiej misji archeologicznej za lata 2008–2015

Obrazek miniatury
Data
2015
Autorzy
Sîrbu, Valeriu
Ştefan, Maria-Magdalena
Ştefan, Dan
Bochnak, Tomasz
Tytuł czasopisma
ISSN
Tytuł tomu
Wydawnictwo
Muzeum Okręgowe w Rzeszowie; Instytut Archeologii UR; Fundacja Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego; Oficyna Wydawnicza „Zimowit”
Abstrakt
In the northern Dobrogea, about 80 km from the former Greek colony Orgamé and about 20 km from the Danube river crossing, near today’s town Isaccea, close to the ford on the Celic river, there is a settlement complex Teliţa-Celic Dere, dated to the sixth - third century BC. It includes a biritual cemetery with barrows and flat graves as well as a settlement located in the immediate vicinity. Another settlement was situated at a distance of about 4 km from the ford, near the place where today there is a monastery Celic Dere. According to G. Simion (a discoverer of that site), the discussed settlement complex included also a fortified village situated on the Edirlen hill (about 2 km from the complex), on the south bank of the Celic river. The Teliţa-Celic Dere settlement complex is a complex of special significance for the northern Dobrogea, where local elements overlap i.e. the remains of the Babadag culture, the traces of the population identified with the Thracians / Getae, the Scythian impact and the impulses of the Greek colonies located at the Black Sea.
In der nördlichen Dobrudscha befindet sich ca. 80 km von der ehemaligen griechischen Siedlung Orgamé und ca. 20 km von dem Donauübergang entfernt, in der Nähe der heutigen Ortschaft Isaccea, direkt bei der Furt über den Fluss Celic der in das 6.–3. Jh. v. Chr. datierte Siedlungskomplex Teliţa-Celic Dere. Der Komplex umfasst das birituelle Gräberfeld mit Hügel-und Flachgräbern, die am Abhang der Anhöhe lokalisiert sind, wie auch eine in direkter Nähe gelegene Siedlung, deren Chronologie größtenteils mit der Datierung der Nekropole übereinstimmt (Abb. 1, 2). Die nächste Siedlung befand sich ca. 4 km von dem Flussübergang, in der Nähe des Ortes, an dem sich heute das Kloster Celic Dere erhebt. Nach der Ansicht von G. Simion, dem Entdecker der erwähnten Fundstelle, umfasste der besprochene Siedlungskomplex auch eine befestigte Siedlung auf der ca. 2 km (in der geraden Linie 1,5 km) entfernten Anhöhe Edirlen am Südufer des Flusses Celic, unweit seiner Mündung in Teliţa (Abb. 1: 2a, 2b; 2: 2; 3: 1). Der Siedlungskomplex Teliţa-Celic Dere war von besonderer Bedeutung für die nördliche Dobrudscha, wo sich lokale Elemente – Überbleibsel der Babadag Kultur, und danach auch die Spuren der mit Thraker/Geten identifizierten Bevölkerung – mit den skythischen Einflüssen, wie auch Impulsen seitens griechischer Mittelmeerkolonien vermischten. Laut den neusten Einschätzungen legte man auf dem Gräberfeld von der Fläche ca. 3,5 ha insgesamt 137 Skelett- und Brandgräber frei; 86 Hügelgräber, 25 Nebenbestattungen in Hügelgräbern außerhalb des zentralen Teils der Aufschüttung, und 26 spärlicher ausgestattete Flachgräber. In den Körpergräbern lagen die Verstorbenen auf dem Rücken oder auf der Seite, und ihre Köpfe waren in diverse Richtungen gerichtet. Unter den Brandgräbern unterschied man Gruben- und Urnengräber, manchmal mit zusätzlicher Steinpackung. Die Brandgräber kamen nur im Süd- und Ostteil der Nekropole zum Vorschein und waren grundsätzlich für die jüngere Nutzungsphase der Nekropole kennzeichnend. Unter den erwähnten 86 Hügelgräbern stellte man in 38 Fällen eine zentrale Skelettbestattung, und in 8 Fällen eine Brandbestattung fest. 30 Hügelgräber beherbergten keine Menschenreste, und in 10 Fällen lässt die erhalten gebliebene Dokumentation den Grabritus nicht bestimmen. Bei dem heutigen Forschungsstand kann man nicht feststellen, ob die Nekropole vollständig erforscht wurde. Die rumänisch – polnische Forschungsgruppe hat vollständig drei Hügelgräber, Nr. T44, T47 und T48 untersucht (die Bezeichnungen nach der neuen Nummerierung), sie hat auch die Feststellungen von G. Simion bezüglich des Hügelgrabes Nr. T42, wie auch der Sondagen S33 und S34 verifiziert. Im Jahre 2011 führte man die Forschungen im Bereich der Anhöhe Edirlen durch. Es ist die höchste Erhebung in der Gegend (385 m ü. M), sie ragt ca. 285 m über den Talboden hinaus und sichert eine gute Aussicht sowohl nach Norden zur Donau, wie auch nach Osten zum Babadag See. Die Untersuchung der die Anhöhe umgebenden Fortifikationen konnte belegen, dass der Schutzwall aus unbearbeiteten Steinen ohne Mörtel errichtet wurde, die auf einer mit Erde befestigten Konstruktion aus längs und quer zur Fortifikationsachse gelegenen Balken lagerten. Es ist nicht klar, ob der Giebelteil auch eine Holzkonstruktion besaß. Im Bereich des untersuchten Abschnitts wurden keine Zerstörungsspuren festgestellt. Innerhalb des Wallrings wurden zahlreiche Sondagen angelegt. Das gewonnene archäologische Material war jedoch spärlich und man registrierte auch keine Befundspuren. Die Siedlung auf der Anhöhe Edirlen wurde vermutlich als Refugium genutzt. In den Jahren 2013–2015 wurden die grabungsmäßigen Forschungen in der mit der Nekropole benachbarten Siedlung unternommen (Abb. 10: 1). In einer kleinen Sondage, von der Fläche 36 m˛ stieß man auf Gruben (darunter eine mit Lehm ausgekleidete und später gebrannte Grube), Herdstellen, Fragmente der Amphoren aus Chios, Lesbos und vielleicht auch aus Thasos, den Fuß einer griechischen Kylix aus dem 5. Jh. v. Chr. (Abb. 10: 2) und scheibengedrehte Keramik (Abb. 10: 3–6), wie auch zahlreiche Fragmente der mit plastischen Leisten und Fingerdellen verzierten lokalen Küchenkeramik (Abb. 10: 7–9) und Knochen von Saugtieren und Fischen. Die Chronologie der in den Jahren 2013–2015 gewonnenen Siedlungsmaterialien entspricht der Datierung der Nekropole und umfasst das 6./5.–3. Jh. v. Chr. Die Ausgrabungsarbeiten in der Siedlung wurden noch nicht abgeschlossen, und sollen in den nächsten Grabungssaisons fortgesetzt werden. 2014 wurden in der Nähe der mit dem Kloster benachbarten Siedlung geophysikalische Forschungen durchgeführt (Abb. 11), infolge deren zahlreiche Keramikfunde auf der Oberfläche, darunter auch griechische Importe, festgestellt wurden. Im Lichte bisheriger Forschungen hat der Komplex Teliţa-Celic Dere eine Schlüsselbedeutung für das Verständnis der für die istropontische Region wichtigen Probleme. Es handelt sich zuerst um das Schwinden der Babadag Kultur auf dem Gebiet von Dobrudscha, was vermutlich auf die Angriffe der Völker aus der nordpontischen Steppe zurückzuführen ist, wie auch um den Einfluss seitens der ersten griechischen Kolonien aus dem westlichen Teil von Pontus Euxinus und die Anfänge der mit Geten verbundenen Kultur. Das zweite Grundproblem betrifft die Veränderungen im Bereich des Bestattungsritus, was die Relationen zwischen den thrakischen Stämmen aus dem 6.–4. Jh. und den nordpontischen Völkern widerspiegelt. Im Bereich eines Gräberfeldes wurde das gleichzeitige Vorkommen der Hügel- und Flachbestattungen, sowohl in Gestalt der Skelett- als auch Brandbestattungen beobachtet. Darüber hinaus wurde auch festgestellt, dass die Grabanlagen gestört, beraubt, und die Bestattungen jüngeren Datums sogar ausgegraben wurden.
Opis
Słowa kluczowe
Dobrogea , Teliţa-Celic Dere , Iron Age , biritual cemetery , barrows , destructive burials
Cytowanie
Materiały i Sprawozdania Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego, t. 36/2015, s. 269–284