Dwa celtyckie depozyty przedmiotów żelaznych z Pakoszówki, pow. sanocki

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Data

2016

Tytuł czasopisma

ISSN

Tytuł tomu

Wydawnictwo

Muzeum Okręgowe w Rzeszowie
Instytut Archeologii UR
Fundacja Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego
Oficyna Wydawnicza „Zimowit”

Abstrakt

In 2015, in Pakoszówka (Sanok distr., South-Eastern Poland) two La Tčne culture hoards of iron items were discovered. The similar finds – which had probably votive character? – are most common in the basin of the Upper and Middle Danube and at the left bank of Rhine – in Slovakia, Czech Republic and Germany. The first hoard included a plough, a scythe, two adzes, a socketed axe and the Dürrnberg type knife; the second deposit consisted of four sickles, a fragment of scythe, two chisels, three bits and probably a fragment of cart’s fitting. All tools from Pakoszówka have close analogies in the whole La Tčne circle, except large knife of type Dürrnberg, which is distinctive feature primarily in the areas of Austria and Hungary – the single specimens were recorded also in Slovakia, Romania, Slovenia and Croatia. The bits represents different types and they occur in Transcarpathian Ukraine, Serbia and Geto-Dacian circle, as well. Both hoards from Pakoszówka can be dated to phase LT C1.
Am Hang einer bewaldeten Anhöhe in Pakoszówka, Kreis Sanok (Abb. 1) stieß man auf ein paar Eisengegenstände, die in der Waldstreu oder unmittelbar darunter im gelben Lehm deponiert waren (bis zu 15 cm). Die Gegenstände konzentrierten sich auf der Fläche ca. 5 × 5 m, und waren über 10 m vom Platz entfernt, wo ein halbes Jahr früher Fragmente bronzener Hohlbuckelringe gefunden wurden. Die freigelegten Gegenstände (Abb. 2–7) weisen deutlich hin, dass es sich hier um ein Depot mit Eisengegenständen handelt (Hortfund I), der aus einer Kurzsense einer Pflugschar und einem in fünf Fragmenten erhalten gebliebenen, absichtlich zerstückelten Messer vom Typ Dürrnberg, zwei Dechseln und einem Tüllenbeil bestand. Der Messergriff war unter den zum Festigen der Kurzsensenschaft dienenden Kurzsensenring geschoben, was eindeutig darauf hinweist, dass nur die eisernen Elemente des Gegenstandes deponiert worden sind. Auf ein zweites Depot mit Eisengegenständen (Abb. 8) stieß man ca. 175 m in gerader Linie von dem oben erwähnten Hortfund I. Die Funde lagen auf der Fläche von ca. 15 × 15m, sowohl in der Waldstreu als auch im gelben Lehm. Der Hortfund II besteht aus: 4 Sicheln, einem Kurzsensenfragment 2, Tüllenmeißeln 3, Trensen und einem Ösenstift – insgesamt 11 Gegenstände (Abb. 9–12). Obwohl die Gegenstände in ein paar Konzentrationen zum Vorschein kamen (alle Sichel waren an einem Ort, und lagen dicht beieinander, ähnlich wie auch beide Meißel), ist es nicht zu bezweifeln, dass sie ursprünglich ein Depot bildeten (Hortfund II), das vermutlich infolge starker Denudationsprozesse über eine größere Fläche verteilt wurde. Die Hortfunde mit Eisengegenständen aus Pakoszówka besitzen Analogien unter ähnlichen Hortfunden der La-Tene-Kultur. Parallele Fundkomplexe kommen vor allem im Einzugsgebiet der oberen und mittleren Donau und am linken Rheinufer zum Vorschein, sie werden aber auch in anderen Teilen des La-Tene-Kulturkreises gefunden. Aus polnischen Gebieten war bisher nur ein derartiger sicherer Fund bekannt – das war das in die jüngste Phase der La-Tene-Zeit datierte Depot aus der Siedlung der Tyniec- Gruppe aus Kraków- Nowa Huta-Wyciąże. Die Hortfunde mit keltischen Eisengegenständen umfassen meistens landwirtschaftliches, Zimmermannseltner Schmiedwerkzeug, Teile des Pferdegeschirrs und Wagenbeschläge, wie auch Werkzeug, das zur Vorbereitung vom Essen, meistens mit Feuer dienten: Kessel und Ketten zum Aufhängen, Herdschaufeln und Feuerböcke, wie auch Messer. Zu derartigen Funden zählt man auch Scheren, die sowohl im Haushalt als auch in der Tierzucht genutzt wurden. Freigelegt werden auch solche Haushaltswaren wie: Schlüssel und Schlossfragmente. Selten vertreten sind dagegen Militaria. Die landwirtschaftlichen und Zimmermanngeräte aus Pakoszówka besitzen Analogien in dem ganzen La-Tene- Kulturkreis (Abb. 18, 19), und das große Messer vom Typ Dürrnberg repräsentiert ein Fundtyp, der vor allem auf den Gebieten Österreichs und Ungarns registriert wird, wobei vereinzelte Exemplare in der Slowakei, in Rumänien, Slowenien und Kroatien verzeichnet wurden. Die Trensen aus Pakoszówka entsprechen den Typen, die in der transkarpatischen Ukraine und in Serbien getroffen werden (Abb. 16), sie kommen auch in dem geto-dakischen Kulturkreis vor. Es ist anzunehmen, dass ähnliche Exemplare auch in der La-Tene-Kultur genutzt wurden, eine sehr spärliche Zahl der aus der Stufe LT C stammenden sepulkralen Funde dieser Kultur lässt diese Hypothese leider nicht verifizieren. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Horte aus Pakoszówka ein Rohstoffdepot (ein Metalllager) sind; die Gegenstände wurden allem Anschein nach aus Ritualgründen deponiert. Vermutlich wurden sie nicht von den Handwerkern niedergelegt, sondern von den Vertretern der lokalen Eliten, die die Produktion und die Gesellschaftsordnung, darunter auch die Besitzverhältnisse, sanktionierten. Die Hortfunde aus Pakoszówka sollen in die Stufe LT C datiert werden, wobei der Hortfund II vermutlich aus einem älteren Abschnitt dieser Phase stammt (LT C1). Der Hortfund I kann mit dem Fund zerstückelter bronzener Hohlbuckelringe vom Typ BR-F3A nach J. Bujna in Verbindung gebracht werden und in dieser Situation sollte man auch seine Datierung bis auf die Phase LT C1 einschränken. Auf diese Weise wären beide Hortfunde aus Pakoszówka eine der frühesten Spuren der La-Tene-Ansiedlung im Einzugsgebiet des oberen San.

Opis

Cytowanie

Materiały i Sprawozdania Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego, t. 37/2016, s. 209–246