Nowe dane w kwestii datowania kultury pucharów lejkowatych na Podgórzu Rzeszowskim

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Data

2016

Tytuł czasopisma

ISSN

Tytuł tomu

Wydawnictwo

Muzeum Okręgowe w Rzeszowie
Instytut Archeologii UR
Fundacja Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego
Oficyna Wydawnicza „Zimowit”

Abstrakt

The community of the Funnel Beaker culture appeared on Rzeszów–Przemyśl loess much earlier than it was previously assumed because it already took place in the Horizon II by M. Nowak (2009). The oldest settlement traces of the discussed culture, noticed at the Rzeszów Foothills come from the site 31 in Skołoszów and Jasienica Sufczyńska, site 5. The second stage of Beaker settlement on Rzeszów–Przemyśl loess can be associated with the materials discovered e.g. at the site 52 in Pawłosiów, or Szczytna, site 5 and 6. They indicate connections with the areas of western Ukraine. The tools made of such raw materials as Volyn, Świeciechów and chocolate flint testify a change in the direction of contacts maintained by these communities.
Die Volker der Trichterbecherkultur kamen in die Losslandschaften zwischen Przemyśl und Rzeszow viel fruher als das von S. Kadrow (2009) und M. Nowak (2009) angenommen wurde, d.h. in der gleichen Zeit, in der sie das Gebiet von Niecka Nidziańska besiedelten, was dem von M. Nowak (2009) unterschiedenen II. Entwicklungshorizont der Trichterbecherkultur entspricht. Dafur spricht deutliche Ahnlichkeit der Keramik aus Skołoszow, Fst. 31 (J. Rogoziński 2014) und aus Gnojna (M. Nowak 2009). Im Falle des altesten Besiedlungsuberbleibsels dieser Kultur aus dem Gebiet von Pogorze Rzeszowskie, wie z.B. Skołoszow, Fst. 31, knupft die Art und Weise, wie die Siedlungen angelegt wurden, an die charakteristischen Siedlungsmerkmale des Lngyel-Polgar- Kulturkreises an, dessen Ansiedlung dem Eintreffen dort der Volker der Trichterbecherkultur voranging. Es fehlen leider die Radiokarbondanten, die es ermoglichen, das Schwinden der Malice Kultur auf diesem Gebiet zu datieren (vgl. S. Kadrow 1988, 1996; A. Sznajdrowska, M. Mazurek 2015). Es fallt auch schwer, zu beurteilen, wie lange die Lublin- Wolhynien Kultur dort bestand, deren kleine Konzentration in der Nahe von Rzeszow entdeckt wurde (S. Kadrow 1992). Die Enklave der fruhen Trichterbecherkultur, die in den Loslandschaften zwischen Przemyśl und Rzeszow lokalisiert wurde, gehort jedoch zu den wichtigen Punkten bei der Verbreitung der Trichterbecherkultur nach Osten. Die Bevolkerung des Lengyel-Polgar-Kulturkreises nutzte min der Westukraine den Wolhynien Rohstoff, der auch oft von den Gruppen genutzt wurde, die in den Losslandschaften zwischen Rzeszow und Przemyśl siedelten (J. Libera, A. Zakościelna 2011; M. Dobrzyński, K. Piątkowska 2014). Wenn man die Hypothese uber ihren Anteil an der Entstehung der Rzeszow- Przemyśl Variante der Trichterbecherkultur annimmt, worauf die Ahnlichkeiten zwischen der Keramiktechnologien beider Kulturen hinweist, dann ist zu vermuten, dass die Dominanz des Wolhynien Rohstoffes unter den Trichterbecherfunden aus dieser Region als Element der Sudtradition gesehen werden kann. Des fallt heute schwer, das fur die erste Besiedlungsetappe der Trichterbecherkultur in den Losslandschaften der Vorgebirgszone charakteristische Siedlungsmuster zu beschreiben. Auf diese Zeitspanne kann auch die Flachbodensiedlung in Skołoszow, Fst. 31 und die Hohensiedlung in Jasienica Sufczyńska, Fst. 5 bezogen werden, deren Einwohner die Importe aus dem Wolhynien Rohstoff nutzten und ihre Keramik die Merkmale der Flachlandvariante der fruhen Trichterbecherkultur aufweist. Die zweite Siedlungsetappe der Trichterbecherkultur in den Losslandschaften im Karpatenvorland bei Przemyśl entspricht der II. und III. Bronocice-Phase (J. Kruk, S. Milisauskas 1999) und kann in die Zeit 3700/3600–3400 BC datiert werden. In dieser Zeit exsistierten in der Losszone Siedlungen, deren Flache ein paar Hektar betrug (Pawłosiow, Fst.52), in deren Umgebung kleinere Siedlungen (z.B. Szczytna, Fst. 5: J. Podgorska-Czopek, J. Ligoda 2011), wie auch andere Formen der Gelandenutzung (Monumentalgrab: Szczytna, Fst. 6; D. Krol, J. Rogoziński, M. Rybicka, A. Sznajdrowska 2014) funktionierten. In der Grenzzone zu den dem Losshochland legte man damals auch auf den sandigen niedrig gelegenen Gebieten des Wisłok – Tals Siedlungen an (Białobrzegi, Fst. 5: K. Karski 2014), und auf den Sumpfgebieten wurden die Votivgaben deponiert (Rozborz, Fst 28: M. Mazurek, J. Okoński, M. Rybicka 2013). Die Bestimmung des in dieser Zeit funktionierenden Siedlungsmusters bedarf weiterer Studien. Heute gibt es keine Grundlagen zur Annahme, dass in den Losslandschaften zwischen Rzeszow und Przemyśl grose Siedlungen, wie Bronocice aus der III. Phase, funktionierten (vgl. J. Kruk, S. Milisauskas 1999). Gleichzeitig nutzte die Bevolkerung der Trichterbecherkultur aus diesem Gebiet die Werkzuge aus folgenden Rohstoffen: Wolhynien-, Świeciechow-, und Schokoladenfeuerstein (M. Dobrzyński, K. Piątkowska 2014 b). Das ist der Beleg dafur, dass sich die Richtung des Informationsflusses und der Kontakte, die diese Bevolkerung unterhielt, geandert hat. Neben der ostlichen Richtung der Kontakte kam es zu einer deutlichen Intensivierung der Beziehungen mit den Gemeinschaften aus anderen Gebieten der Sudostgruppe, insbesondere aus der Umgebung von Sandomierz, wo in Ćmielow eine Produzentensiedlung belegt wurde, in der man makrolithische Feuersteingegenstande produzierte (B. Balcer 2002). Die Keramikstilistik der Trichterbecherkultur aus dieser Zeit ahnelt der Stilistik der die klassischen Etappen aufweisenden Sudostgruppe und ihrer westukrainischen Variante (vgl. P. Włodarczak 2006; A. Hawinskyj 2009; A. Hawinskyj, W. Pasterkiewicz, M. Rybicka 2013). Sie besitzt aber viele spezifische Merkmale, wie einfache Furchenstichmotive oder zweizeilige Schnurabdrucke (M. Rybicka, D. Krol, J. Rogoziński 2014). Die Anknupfungen an den Badener Kreis sind dagegen sparlich (z.B. Buckelgefase; M. Rybicka, D. Krol, J. Rogoziński 2014). Von den interkulturellen Beziehungen zu den Gebieten der westlichen Ukraine zeugen daruber hinaus die Keramikimporte aus den Gebieten der Tripolje-Kultur wie auch stilistische Anknupfungen an diese Kultur. Es ist unmoglich, festzustellen, wie lange die Bevolkerung der Trichterbecherkultur die Loslandschaften zwischen Rzeszow und Przemyśl besiedelte. Dazu sind weitere Forschungen erforderlich. Weiterer Untersuchungen bedarf auch die Datierung ihrer Anfange in ihren ostlichen Verbreitungszonen in der westlichen Ukraine. Es ist auch wichtig, die Mechanismen zu erforschen, die das Erscheinen der Bevolkerung dieser Kultur auf den besprochenen Gebieten verursachten. Von Bedeutung ist auch die Beschreibung ihrer Relationen zu der Bevolkerung aus den Losslandschaften zwischen Rzeszow und Przemyśl. Daruber hinaus sollen die Wandlungen im Bereich des Siedlungswesens und der Wirtschaft dieser Kultur auf erwahnten Gebieten untersuchen werden.

Opis

Cytowanie

Materiały i Sprawozdania Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego, t. 37/2016, s. 69–83