Wyniki badań archeologicznych prowadzonych w 2017 roku na ulicy 3 Maja w Rzeszowie, stanowisko 17

Obrazek miniatury

Data

2018

Tytuł czasopisma

ISSN

Tytuł tomu

Wydawnictwo

Wydawnictwo Uniwersytetu Rzeszowskiego
Muzeum Okręgowe w Rzeszowie
Instytut Archeologii UR
Fundacja Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego
Oficyna Wydawnicza „Zimowit”

Abstrakt

At the beginning of 2017, the Foundation for Archaeological Centre in Rzeszów began excavation research at 3 Maja Street in Rzeszów. It was the first such a large research work in the Old Town. Eight trenches were excavated, located at various street points. In the course of studies, the remains of the cemetery surrounding the parish church, relics of the wooden paving of 3 Maja Street with fragments of the neighbouring building walls and traces of the Early Medieval settlement were found.
Im Bereich der Straße 3-Maja in Rzeszów wurden anfangs 2017 unter der Leitung der Stiftung Fundacja Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego die Ausgrabungen vorgenommen (Fundstelle Rzeszów 17, AZP 103-76/56). Das war in diesem Stadtteil die erste so breit angelegte und systematische Forschungskampagne. Insgesamt wurden dort acht Grabungsschnitte angelegt. Der Grabungschnitt Nr.1 befand sich auf der Westseite der Pfarrkirche und des Glockenturms, die Grabungsschnitte 2 und 3 waren entlang dem Strassenverlauf lokalisiert, die weiteren Schnitte 4,5,6 befanden sich neben der Heiligkreuzkirche und dem Bezirksmuseum. Der Grabungsschnitt Nr. 7 wurde an der Kreuzung der Straßen ul. 3-Maja und ul. Roderyka Alsa angelegt, und der letzte an der Kreuzung der Straßen ul. 3-Maja und ul. Zamkowa. In dem ersten Grabungsschnitt stieß man auf den südwestlichen Rand eines Kirchhofs mit 39 Bestattungen (Alter und Geschlecht der Verstorbenen waren unterschiedlich), der in die Zeitspanne zwischen dem 16.–18. Jh. datiert werden soll. In dem Grabungschnitt wurde auch das Fragment einer den Friedhof umgebenden Mauer freigelegt, die auch eine Schutzfunktion erfüllen konnte. Die Mauer wurde auch in den Schriftquellen aus 1509 erwähnt. Die Grabungsschnitte 2 und 3 lieferten wertvolle Informationen über das ehemalige Aussehen und den Verlauf der Straße ul. 3-Maja. Dort legte man nämlich die Überreste des Verkehrsweges frei, der aus ein paar Holzschichten bestand. Die Straßenbefestigung wurde in der Regel aus Kiefer- und Tannenholz gebaut. Die oberen Schichten bestanden aus den senkrecht zur Straße verlaufenden Balken und Stäben, die dann mit längs liegenden Sohlenbalken und Trägern verbunden wurden. In tieferen Schichten kam im Grabungschnitt 3 eine mit Stein- und Ziegelschutt gefüllte Kistenkonstruktion zum Vorschein, die die Straße stützte. Eine solche Schicht wurde ebenfalls auf dem Boden des Grabungschnitts Nr.2 freigelegt. Diese Elemente sollen aufgrund der Analyse der Schriftquellen, wie auch der Ergebnisse dendrochronologischer Forschungen an das Ende des 17. und an den Anfang des 18. Jhs. datiert werden. Im Grabungsschnitt Nr. 3 kam auf dem Boden eine kleine Menge der Faschineschicht zum Vorschein, die den ältesten hölzernen Straßenbeleg darstellt und deren Chronologie in die Mitte des 17. Jhs. zurückreicht. Kleine Fragmente der hölzernen Straßenbefestigung wurden auch im Grabungsschnitt 8 freigelegt. Die erhaltengebliebene Anordnung der Balken lässt vermuten, dass dieses Fragment als der Straßenbeleg der Straße ul. Zamkowa zu interpretieren ist. Wichtige Informationen brachten die Ausgrabungsarbeiten an der Heiligkreuzkirche und dem ehemaligen Piaristen-Komplex. Dort stieß man auf drei Bestattungen (das 17. Jh.), die auf den dortigen nicht mehr existierenden kleinen Kirchhof bezogen werden. Freigelegt wurden auch Mauerfragmente, die man mit dem ehemaligen Kloster in Verbindung bringen kann. Sie sollen als Überreste der auf dem Wiedemann-Plan aus 1762 sichtbaren Klosterumzäunung und als die Fundamente einer Klosterapotheke, die Ende des 17. Jhs. geöffnet wurde, interpretiert werden. Das Apothekengebäude wurde ebenfalls auf den Plänen von Wiedemann aus 1762 und 1786 dargestellt. Die wichtigste Entdeckung war aber die Zuschüttungsgrube mit einem zerschlagenen und im oberen Teil mit schrägen Ritzrillen verzierten Drehscheibengefäß. Die Grube besaß im Profil die Form einer gestreckten Wanne. In der Grubenverfüllung registrierte man: dunkle Erdschicht vermengt mit Brandschicht und Holzkohle auf dem Boden. In der Mitte der Grube registrierte man graue Erde mit hellem Lehm, der Deckenteil bildete dagegen dunkle Erde mit Holzkohle und der darüberliegenden Lehmschicht. Die Ergebnisse der Radiokarbonuntersuchung wiesen eine breite Datierung des Befundes auf, die nach der Kalibration auf die Zeitspanne 10.–13/14/ Jh. hinweist, allem Anschein nach handelt es sich um das 11. Jh. Die Funktion dieses Befundes ist schwer zu deuten, vielleicht war das eine Wirtschaftsgrube, die von Einwohnern dieses Gebietes genutzt wurde. Diese Entdeckung dokumentiert die Vermutungen mancher Historiker, dass das Gebiet auf dem Rzeszów in der Mitte des 14. Jhs. gegründet wurde, schon früher besiedelt war. In dem Grabungschnitt fand man noch einen Befund, dessen Form einem umgekehrten Trapez ähnelte und dessen Wände mit Kalk bedeckt waren. Er wurde als eine Grube zum Einsumpfen des Kalkes interpretiert. In dem letzten Grabungsschnitt wurden die Überreste einer kleinen Steinmauer entdeckt. Es handelt sich um Teile ehemaliger Umzäunung der österreichisch-ungarischen Bank. Die Ausgrabungen lieferten ebenfalls viele Funde: Keramikfragmente, Ofenkacheln, Glas-, Leder- und Metallgegenstände. Die Analyse der Artefakte lässt das tägliche Leben damaliger Einwohner von Rzeszów teilweise rekonstruieren. Die im ersten Quartal des Jahres 2017 im Bereich der Straße ul. 3-Maja durchgeführten Ausgrabungsarbeiten brachten viele wesentliche Informationen über die Stadt Rzeszów, ihre Entwicklung und Geschichte. Die Forschungen leisteten auch einen wertvollen Beitrag zur Diskussion über die Notwendigkeit die Stadtgeschichte ständig zu aktualisieren und leiteten eine systematische Forschungskampagne ein, deren Ergebnis diesjährige Ausgrabungen im Bereich der Straße ul. Kościuszki sind.

Opis

Cytowanie

Materiały i Sprawozdania Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego, t. 39/2018, s. 149–162