Materiał odpadowy z produkcji siekier czworościennych z obiektów 1 i 11 ze stanowiska Wilczyce 10, pow. sandomierski
Data
2018
Autorzy
Tytuł czasopisma
ISSN
Tytuł tomu
Wydawnictwo
Wydawnictwo Uniwersytetu Rzeszowskiego
Muzeum Okręgowe w Rzeszowie
Instytut Archeologii UR
Fundacja Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego
Oficyna Wydawnicza „Zimowit”
Muzeum Okręgowe w Rzeszowie
Instytut Archeologii UR
Fundacja Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego
Oficyna Wydawnicza „Zimowit”
Abstrakt
The purpose of the article is an analysis of archaeological finds from features 1 and 11 at Wilczyce, site 10. The site is located on the Sandomierz Upland. It has been discovered during a surface survey. The analysis included flakes and blades removed in process of forming axes with rectangular cross section of the Corded Ware culture. During cabinet work 15 blocks were refitted, each consisting of 2 to 26 elements. The number of remaining blanks indicates a local or even place-constricted character of the production of axes with rectangular sections by the population of Corded Ware culture. 14C date obtained for the sample of charcoal coming from feature 11 was established to 3895 ± 30 BP (Poz-91046).
Die Fundstelle Wilczyce befindet sich im Bereich der Hochebene Wyżyna Sandomierska und wurde 1994 während der Geländebegehungen im Rahmen des Projekts Archäologische Aufnahme Polens freigelegt. Sie liegt auf der Kulmination einer Lössanhöhe des Opatówka-Tals. Die Ausgrabungen in Wilczyce begannen im Jahre 1998. Das Silexmaterial, das im vorliegenden Aufsatz analysiert wird, wurde während der Erforschung der Befunde 1 und 11 gewonnen. Das sind die Ofengruben mit den Böden aus dem oxidierten orangenfarbenen natürlichen Löss. Das für die Holzkohleprobe aus dem Befund 11 gewonnene C14 Datum weist die Datierung 3895±30 v. Chr. auf (Poz-91046). Der Befund Nr. 1 lieferte 880 Abschläge und 32 Klingen und der Befund 11 entsprechend 355 Abschläge und 12 Klingen. Die technologischen Merkmale vieler Abschläge lassen die Produktion der Rechteckbeile vermuten. Das wichtigste Merkmal war die Anordnung der Negative an ihren Kanten, die die Bearbeitungsüberreste der Frontal- und Lateralflächen dieser Formen darstellen. Hier kommen ebenfalls Abschläge in Form von Negativen aus der Bearbeitung der Frontal- bzw. Lateralfläche (outrepassé) zum Vorschein (Abb. 5:4; 6:3,9; 7:10). Bei der Produktion der Beile wurden ebenfalls Klingen hergestellt. Die Belege dafür liefern experimentelle Studien wie auch die Beobachtung der Negative. Die Anwesenheit solcher Artefakte wurde im Inventar beider Befunde festgestellt (Abb. 2:8–12; 7:12–14). Während des rekonstruierenden Wiederzusammenfügens wurden 15 Komplexe zusammengepasst, die von 2 bis 26 (im Falle der zahlreichsten Zusammenpassungen) beteiligten Stücken
besaßen. Nur einige von ihnen weisen längere Abbausequenzen auf. Meistens stammten die Zusammenpassungen aus der Bearbeitung der Frontalflächen, seltner der Lateralflächen. Eine Ausnahme stellt hier die Zusammenpassung 1 dar, die 26 Elemente umfasst (Abb.9:1). Anhand der zusammengepassten Abschläge wurde der Produktionsvorgang der Beile in der zweiten und dritten Phase rekonstruiert. In der Kraków-Sandomierz Gruppe der Schnurkeramik, zu der auch die Befunde 1 und 11 aus der Fundstelle Wilczyce 10 gerechnet werden, wurde über 67% der in den Gräbern
gefundenen Beile aus dem Swieciechów-Feuerstein hergestellt (P. Włodarczak 2006; J. Budziszewski, P. Włodarczak 2011, S. 60). Der Rohstoff zu ihrer Produktion wurde in der Regel aus den geologischen Aufschlüssen oder Abbaustellen gewonnen, daher beobachtet man auf der Beiloberflache oft die Überreste natürlicher Sprünge (Abb. 10:1). Die Verwendung natürlicher Bruchstücke spiegelt sich ebenfalls in der Struktur der Halbfabrikate wieder, wo die Abschläge mit Spuren einer natürlichen Fläche ca. 30% ausmachen. Das morphologisch und technologisch differenziere Material ist auf die Veränderung der Steinschlagtechniken zurückzuführen. Zuerst wurde der Knollen durch einen direkten Schlag mit einem harten Schlagstein bearbeitet, die endgültige Form gewann er während der Formung mit einer indirekten Schlagtechnik (P.V. Hansen, B. Madsen 1983, S. 45–46). Wenn die Abschläge die Unterschiede in der Anwendung der
Steinschlagtechniken aufweisen, so bedeutet das, dass sie alle Herstellungsetappen der rechteckigen Formen vertreten. Man kann jedoch nicht die Feststellung wagen, dass alle Abschläge bei der Formung der Beile entstanden sind. Allem Anschein nach war die Produktion der Rechteckbeile für die Träger der schnurkeramischen Kultur in Wilczyce eine der wichtigsten Tätigkeiten in der Feuersteinbearbeitung. Die Qualität des aus den Befunden 1 und 11 gewonnenen archäologischen Materials mit dem Material aus der Fundstelle Niedźwiada (P. Mitura 2007) vergleichend, sieht man deutliche Unterschiede in der Organisation der Feuersteinbearbeitung. Während man im Falle von Niedźwiada von einer spezialisierter Produzentensiedlung sprechen kann, deren Produkte an einem weitreichenden Austausch teilgenommen haben, weist die Menge der in Wilczyce liegengelassenen Halbfabrikate auf einen eher lokalen oder sogar örtlichen Charakter der Produktion hin.
Opis
Słowa kluczowe
Cytowanie
Materiały i Sprawozdania Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego, t. 39/2018, s. 57–69