Pochówki w kryptach pod południową nawą kościoła pojezuickiego pw. św. Jana w Lublinie

Obrazek miniatury

Data

2016

Tytuł czasopisma

ISSN

Tytuł tomu

Wydawnictwo

Muzeum Okręgowe w Rzeszowie
Instytut Archeologii UR
Fundacja Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego
Oficyna Wydawnicza „Zimowit”

Abstrakt

At the beginning of the twenty first century a major renovation of the Jesuit church in Lublin (now the archcathedral basilica) was performed. Under the project, new functions of the underground of the church were to gain. In the course of studies, crypts were discovered beneath the southern nave, where more than 100 dead were buried. These finds initiated interdisciplinary research carried out in 2001–2002. During the field work very large material was collected, such as skeletal and plant remains, textile fabrics and overclothes, coffin lining, wooden coffins, movable artefacts. The results of the studies allowed us to describe the material manifestation of funeral rites prevailing among the Commonwealth elites in the seventeenth century and the first half of the eighteenth century. The archaeological excavations conducted there as well as the ordered specialized analyzes were among the first such studies tasked for this type of sites in the Polish science.
Auf 2004 fiel der 400. Konsekrationsjahrestag der Jesuitenkirche in Lublin, die später als Kirche des 1805 gegründeten Bistums galt. Dem großen Jubiläum gingen groß angelegte Renovierungsarbeiten voran. Renoviert wurden alle Elemente der Basilika – von der Ausstattung der Schatzkammer über die Renovierung der illusionistischen Polychromien, bis zum Auswechseln des Kirchenbodens. Im Rahmen dieses Renovierungsprojekts wurde auch das Kellergeschoss umfunktioniert, wo in einem der Keller auch die Lubliner Bischöfe ruhen. Beim Durchbrechen des Gewölbes unter dem Südschiff wurden zwei Grüfte freigelegt, in denen Särge mit menschlichen Überresten und Ausstattungselementen vorgefunden wurden. Diese Freilegung bildete die Grundlage für archäologische Ausgrabungen, die von Anfang an die Interdisziplinarität voraussetzten. Infolge der Geländearbeiten wurde festgestellt, dass während des Wiederaufbaus der Kirche nach einem großen Brand 1772 die Mehrheit der Verstorbenen (insgesamt 100 Leichen) in zwei Räumen, genannt West- und Mittelkrypte, niedergelegt worden waren. Es gab zwei Bestattungsarten – entweder waren die vermengten Menschenreste einfach in die unter dem Fußboden ausgehobenen Gruben geschoben wurden, oder in die Särge gelegt, die dann gestapelt wurden. Beide Bestattungsformen waren mit reicher Ausstattung versehen – darunter gab es mittels Malereien verzierte und mit Textilien ausgekleidete Särge, aus importierten Seidenstoffen geschneiderte Kleidung, wie auch getrocknete Pflanzenreste. Identifiziert wurden auch zahlreiche Beispiele der Grabräuberei. Die Ausplünderung der Särge musste während des Transports und des Aufstapelns der Sarkophage geschehen sein. Der Reichtum und guter Erhaltungszustand der organischen Stoffe verwundert viele der zur Mitarbeit eingeladenen Experten. Damals hielt man diese Textiliensammlung für die größte in Polen. Dank den Bemühungen der Forschergruppe gewann man viele für die Rekonstruktion der Nationalkleidung nützliche Informationen. Aus den meisten freigelegten Särgen entnahm man Proben für dendrochronologische Analysen. Das Knochenmaterial unterzog man der anthropologischen Untersuchung. Die Analyseergebnisse wurden dann mit den Analysen der Skelette aus Lubliner Kirchennekropolen in der Publikation zusammengestellt. Besondere Aufmerksamkeit verdient sich das materielle Zeugnis der altpolnischen Grabrituale – die Ausstattung der Verstorbenen, das Ankleiden dieser in tägliche bzw. extra für die Grablegung geschneiderte Kleidung, die Art und Weise, wie die Särge konstruiert und verziert wurden. Beobachtet wurden auch Praktiken, die damals die Exequien begleiteten und die bisher ausschließlich aus den historischen Beschreibungen bekannt waren – z.B. das Aufschütten der mineralischen Schotterung unter die Matratzen, das Durchbohren des Sargbodens, um die Leichenflüssigkeiten abzulassen, oder das Beifügen von Kräutern, die den Verwesungsgeruch überdecken sollten.

Opis

Cytowanie

Materiały i Sprawozdania Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego, t. 37/2016, s. 333–368