Zubowice, pow. zamojski, stan. 1 – brązowa situla z grobu kultury przeworskiej świadectwem kontaktów wzdłuż tzw. „szlaku bastarneńskiego”?
Data
2017
Tytuł czasopisma
ISSN
Tytuł tomu
Wydawnictwo
Muzeum Okręgowe w Rzeszowie
Instytut Archeologii UR
Fundacja Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego
Oficyna Wydawnicza „Zimowit”
Instytut Archeologii UR
Fundacja Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego
Oficyna Wydawnicza „Zimowit”
Abstrakt
In the spring of 1975, a bronze vessel covered with a clay bowl, an example of Przeworsk culture crematory burial, was found north of the town of Zubowice. The burial also contained fragments of a K-type fibula (according to J. Kostrzewski’s classification), three rivets resembling those of shield umbo, the shaft of the pole spear, and possibly the spearhead, which is missing. Bronze situla from Zubowice belongs to a group of hybrids combining the traditions of La Tène and Roman cultures. Such hybrids probably originated in the newly established Roman provinces. However, it cannot be ruled out that some of them were imitations made outside the Roman territories. It is possible that the Zubowice situla authenticates the influx of bronze vessels from the Romanised Celtic environment through the areas occupied by the Poieneşti-Lucăşeuca culture, associated with the ancient people of Bastarnae.
Im Frühjahr 1975 stieß man nördlich von der Ortschaft Zubowice auf ein Brandgrab der Przeworsk-Kultur. Das war ein Bronzegefäß, das mit einer tönernen Schüssel zugedeckt war. Die Grabausstattung beinhaltete eine fragmentarisch erhalten gebliebene Fibel vom Typ K nach J. Kostrzewski, 3 Schildbuckelniete, einen Stangenwaffenschuh und vielleicht auch eine Stangenwaffenspitze, die aber heute als verschollen gilt (Abb. 1). Die Situla aus Zubowice ist ein Bronzegefäß mit eiförmigem und sich im Bodenteil leicht ausweitendem Bauch. Eine sehr dünne Wandung sicherte keinen sicheren Halt für die massiven Attaschen, die in der römischen Herstellungstradition gewöhnlich verwendet wurden. Der Einsatz von zwei angelöteten oder vernieteten Attaschen könnte zur Entstehung beträchtlicher Punktspannungen und demzufolge zum Zerreisen des feinen Blechs führen. Deshalb verwendete man hier eine andere Lösung – der Gefäßhals wurde mit einem zweiteiligen Reifen aus den im Querschnitt runden Eisenstäben versehen, der ursprünglich mit den schlingenförmigen eisernen Attaschen vernietet war. Die Attaschen wurden ebenfalls aus den Eisenstäben mit dem runden Querschnitt geformt. Auf die beweglichen Attaschen wurde ein Eisenbügel mit gebogenen, profilierten Enden aufgesetzt (Abb. 2) Der eiserne Reifen ist auf keinerlei Weise mit dem Bronzegefäß verlötet; das sind zwei separate Teile und am Gefäßbauch sind keine Spuren sichtbar, die eine andere Anbringungsmethode der Attaschen belegen würden. Man kann feststellen, dass der eiserne Reifen nicht die Reparaturen der beschädigten Situla belegt, sondern er war von Anfang an als Gefäßhenkel gedacht. Viele Forscher waren bemüht, die Situla aus Zubowice, wie auch ähnliche Gefäße mit einem eisernen Reifen am Hals typologisch einzuordnen. Meistens wurden sie dem Typ E.20 oder E.22 zugeordnet, bzw. als Situla vom Typ Bargfeld bezeichnet. Eine andere Herangehensweise schlug J. Wielowiejski vor - der Autor einer monografischen Bearbeitung der Metalgefäße aus polnischen Gebieten und der Experte im Bereich der römischen Importe auf dem Gebiet mitteleuropäischen Barbaricums. Seiner Meinung nach besitzt die Situla aus Zubowice, für die er die Bezeichnung profilierter Eimer mit eisernem Reifen verwendet, keine Entsprechungen in der Typologie von H. J. Eggers (Wielowiejski 1985, S. 157; Abb. 2). Die Gefäße mit dem eisernen Reifen sind gewisse Mischformen, welche die latènezeitlichen und römischen Herstellungstraditionen verbinden, und anscheinend in den keltischen Werkstätten entstanden sind, die auf den Gebieten unter dem starken römischen Einfluss lokalisiert waren. Gemeint sind an dieser Stelle vor allem neuentstandene römische Provinzen, obwohl es nicht ausgeschlossen ist, dass manche von den behandelten Situlen als Nachahmungen auf den Gebieten außerhalb des römischen Staates hergestellt wurden. Auf den Gebieten Europas kann man vier Gruppen von Situlen mit einem eisernen Reifen anführen. Die „römische Gruppe“ bilden Funde aus dem Gebiet des römischen Staates oder aus den Terrains, wo die römische Armee eingedrungen war, insbesondere aus den Gebieten mit keltischen Traditionen. Die zweite „keltische Gruppe“ umfasst die Exemplare aus den Gebieten der Latènekultur, vor allem aus den Terrains der Skordisker. Die von uns zur „keltischen Gruppe“ gerechneten Funde werden in der Regel als römische Importe betrachtet. Ähnlich klassifiziert wurden die Situlen aus der dritten „sarmatischen Gruppe“. Sie wurden entweder in den Gräbern oder in den Depositen gefunden, die auf die Nomaden bezogen werden, die Mithridates VI. von Pontos im Kampf gegen die römische Republik unterstützt haben. Die letzte vierte „Bastarnen Gruppe“ umfasst Gefäße, die vor allem aus vereinzelten Gräbern der Poieneşti-Lucăşeuca-Kultur, die in die mit der Phase LT D1 synchronisierte Zeit datiert wurden. Unseres Erachtens konnten die Wirtschaftsgefäße aus Gallia Narbonensis durch die Vermittlung des keltischen Volkes Vocontier, dessen Vertreter in den Auxiliartruppen gedient haben, nach Spanien, wie auch in die Umgebung von Pontos gelangen. Es ist durchaus möglich, dass die Situla aus Zubowice den Import der Bronzegefäße aus dem romanisierten keltischen Milieu über die Gebiete der Poieneşti- Lucăşeuca-Kultur belegt, die mit den aus antiken Quellen bekannten Bastarnen in Verbindung gebracht wird. Das wäre also der nächste Beweis für die Kontakte der im Südteil des Lubliner Landes siedelnden Bevölkerung mit den Vertretern der Poieneşti-Lucăşeuca-Kultur.
Opis
Słowa kluczowe
Cytowanie
Materiały i Sprawozdania Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego, t. 38/2017, s. 155–184