Obiekt ze „scyto-tracką” ceramiką toczoną z osady tarnobrzeskiej kultury łużyckiej na stan. 6 w Dębinie, pow. łańcucki
Data
2016
Autorzy
Tytuł czasopisma
ISSN
Tytuł tomu
Wydawnictwo
Muzeum Okręgowe w Rzeszowie
Instytut Archeologii UR
Fundacja Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego
Oficyna Wydawnicza „Zimowit”
Instytut Archeologii UR
Fundacja Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego
Oficyna Wydawnicza „Zimowit”
Abstrakt
This article presents the inventory coming from the feature discovered within the settlement at the site 6 in Dębina, dated to the late phase of the Tarnobrzeg Lusatian culture. This feature contained more than 400 pottery sherds, including two well-preserved pottery fragments of “Scythian-Thracian” pottery turned on a wheel. The remaining inventory was comprised of sherds of pottery typical for settlement sources from the Early Iron Age, such as: pot type vessels with plastic strips and biconical bowls. Moreover, it is worth mentioning the fragments of vessels most likely related to the environment of the late Chernoles culture or the circle of stamped cultures.
Während der letzten Grabungskampagne (2015) wurde an der multikulturellen und funktional differenzierten Fundstelle 6 in Dębina, Kr. Łańcut (Siedlung und Gräberfeld der Tarnobrzeg Lausitzer Kultur) ein ziemlich großer Siedlungsbefund dokumentiert, der allem Anschein nach als Relikt einer in die Erde eingetieften Wohnstätte oder als Überbleibsel einer ebenfalls in die Erde eingetieften Hütte, die aber eine völlig andere Konstruktion besaß, gedeutet werden kann. In der Befundverfüllung wurden 427 Keramik- und Hüttenlehmfragmente registriert. Unter den Quellenmaterialien sind zwei Keramikfragmente besonders auffallend, die man zweifellos für scheibengedrehte sog. skythisch-thrakische Graukeramik halten kann. Diese Keramik wurde sorgfältig gefertigt und besitzt charakteristische graue Oberflächen. Im ersten Fall haben wir mit dem Fragment einer Schüssel mit einbiegendem Rand, im zweiten Fall dagegen mit dem Fragment einer Tasse mit dem charakteristischen profilierten überrandständigen Henkel zu tun. Das sind nicht die ersten derartigen Funde, sowohl aus der Fundstelle 6 von Dębina, als auch noch mehr aus den Gebieten südöstlichen Polens. Ähnliche oder sogar identische scheibengedrehte Gefäße sind in der Vekerzug-Kultur sehr verbreitet. Es wurde auch darauf aufmerksam gemacht, dass eben die Schüsseln als ein gewisses Erkennungszeichen der in Südostpolen gefundenen skythisch- thrakischen scheibengedrehten Keramik dienen, wobei sie eine Reihe Analogien unter den handgemachten Formen besitzen, die in zahlreichen auf die Tarnobrzeg Lausitzer und Pommersche Kultur bezogenen Siedlungsbefunden in Erscheinung treten. In der Verfüllung des Befundes 134 registrierte man ebenfalls Fragmente der handgemachten Schüsseln mit einbeigenden Rändern, darüber hinaus Fragmente der halbkugeligen und profilierten Schüsseln, wie auch Topffragmente mit plastischer Leistenverzierung. Zu den interessanten Funden gehören auch Fragmente der Gefäße mit glatten, schwarzen Oberflächen und charakteristischer geritzter Schrägestrichverzierung, Sparrenverzierung, wie auch mit dem Ornament, das einer Tannenzweigverzierung ähnelte. Diese spezifische Art der Ritzverzierung in Gestalt von wiederholten Zickzack-Linien ist für die Materialien charakteristisch, die für die späte Černoles-Kultur kennzeichnend sind, d.h, für die Funde, die auf das Ende des 8. Und 7. Jhs. v. Chr. bezogen werden. Ähnliche Verzierungsmotive werden auch sehr oft in den Kulturen mit der Stempelkeramik registriert und sind – insbesondere in Bezug auf die Tannenzweigverzierung – auch in der Wysocko-Kultur bekannt. In dieser Kultur werden sie als Spuren der fremden Einflüsse, vor allem des sog. thrakisch-hallstatischen Kreises, betrachtet. Bisher bezog man die skythisch-thrakische Drehscheibenkeramik vor allem auf das 5. und 4. Jh. v. Chr., obwohl man in der letzten Zeit auch eine etwas frühere Chronologie vorschlägt. Die Voraussetzungen dafür liefern die Kontakte mit den Gebieten am mittleren Dnjestr und der westpodolischen Gruppe, in der diese Keramik schon ab der 2. Hälfte des 7. Jhs. v. Chr. datiert werden kann. Im Falle der Materialien aus dem Befund 134 ist solches Konzept, allem Anschein nach, am schlüssigsten, vor allem im Kontext des gemeinsamen Vorkommens in einem Befund sowohl der skythisch-thrakischen Drehscheibenkeramik als auch der für die Černoles-Kultur bzw. für verwandte Kultureinheiten dieser Zeitspanne charakteristischen Materialien. Das aufgegriffene Problem bedarf sicher weiterer detaillierter Studien, nicht nur hinsichtlich der Chronologie, sondern auch in Bezug auf den Charakter beobachteter Quellen- und Kulturerscheinungen, die das Bild der Tarnobrzeg Lausitzer Kultur in ihrer späten Entwicklungsphase grundsätzlich prägen.
Opis
Cytowanie
Materiały i Sprawozdania Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego, t. 37/2016, s. 309–317