Datowanie materiałów kultury trypolskiej ze stanowiska Myrogoszcza 15 odkrytych w 2017 roku

Obrazek miniatury
Data
2018
Autorzy
Verteletskyi, Dmytro
Bardetskyi, Andrij
Tytuł czasopisma
ISSN
Tytuł tomu
Wydawnictwo
Wydawnictwo Uniwersytetu Rzeszowskiego
Muzeum Okręgowe w Rzeszowie
Instytut Archeologii UR
Fundacja Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego
Oficyna Wydawnicza „Zimowit”
Abstrakt
This article is devoted to the issue of dating materials from Trypillian culture discovered in Myrogoszcz site 15 in 2017. An interesting object at the site was the ditch, which was explored. Among others, there were fragments of pottery from the Trypillian culture and a fragment of animal bone that was used to established radiocarbon dating (date 4450±35 BP) uncovered there. In the vicinity of the ditch, a cluster of human bones was found.
Das Funktionieren des Verteidigungssystems in den Siedlungen der Tripolje-Kultur steht nur selten zur Diskussion. Die meisten Informationen über die Gräben liefern geomagnetische Forschungen aus den Etappen B-II – C-I: Bodaki (N. Skakun 2004, S. 58), Polyvaniv Jar (Т. Popova 2003, S. 66–67), Maidanetskie (K. Rassman et al. 2016a, S. 40, fig. 16,21), Soroky-Ozero (Е. Оvčinnikov et al. 2014, S. 57), Trostianchyk (V. Rud et al. 2016, fig. 2). Aus Moldawien: Petreni (K. Rassman et al. 2016, S. 61, fig. 9,12), Cobani (K. Rassman et al. 2016, S. 66, fig. 16), Ochiul Alb (K. Rassman et al. 2016, S. 68, fig. 19). In der Cucuteni Kultur aus dem Gebiet Rumäniens – Habaˇşeşti – Holm (C.-M. Lazarovici 2015, S. 63, Abb. 3), Truşeşti (C.-M. Lazarovici 2015, S. 64, Abb. 4), Cucuteni Cetaˇţuia (C.-M. Lazarovici 2015, S. 67–68, Abb. 8–9), Ruginoasa – Dealui Draghici (C.-M. Lazarovici 2015, S. 70, Abb. 12). In allen erwähnten Siedlungen wurden ebenfalls die Häuser vom Typ der sog. „Ploščadka“ registriert. Wenig weiß man über die Gräben in den Siedlungen der Tripolje-Kultur aus der Etappe C-II (V. Zbenovič 1975). In der Brynzeny-Gruppe sind sie z. B. aus folgenden Fundstellen bekannt: Żwaniets-Szowb (Е. Ovčinnikov et al. 2014, S. 58); Usatowo-Gruppe; Majaki (È. Patokova et al. 1989, S. 90, Abb. 32); Sofiivka – Kazarovychi |Gruppe (V. Kruc 1977, S. 112–115, Abb. 48,49,50); Kasperivci – Kamieniec-Podolski Gruppe (Е. Оvčinnikov et al. 2014, S. 55). Aus Moldawien – Kosteşti (V. Mаrkevič 1981, S. 72–74), Folteşti (Е. Оvčinnikov et al. 2014, S. 58), Braˇnzeni III (V. Маrkevič 1981), Cuconeşti Vechi (V. Маrkevič 1981). Aus dem Gebiet der Slowakei werden ähnliche Gräben in der späten Badener-Kultur beobachtet (Baden III), z. B. Hrádo k Lieskovec (R. Malček 2013, obr. 12), Stránska (E. Horváthová, G. Nevizánsky 2017, S. 48, obr. 5–7), Prešov-Solivar, Chmel’ové-Tichá dolina (E. Horváthová 2015, fig. 2–4); aus Ungarn – Nagyút-Göbölyjárás II (M. Bondar 2010, S. 305, fig. 1). Wie ist aber der Graben an der Fundstelle Myrogoszcza-15 zu deuten? Die Fläche aller oben behandelten Siedlungen ist größer als 1 Hektar. Im Bereich der Gräben wurden die Haüser vom Typ der sog. „Ploščadka“ registriert. Die Fläche der Fundstelle Nr. 15 in Myrogoszcza ist kleiner als 1 Hektar und dort wurde auch keine Bebauung festgestellt. Es gibt werden ebenfalls keine Spuren einer stabilen Siedlung nachgewiesen. Die Ergebnisse der Sondierungsforschungen und Geländebegehungen wiesen auch keine Spuren einer Feuersteinschlagstätte, was in diesem Teil von Grzęda Mizocka eine Ausnahme bildet. In der letzten Zeit wurden im Bereich von Grzęda Mizocka zahlreiche Fundstellen der Tripolje-Kultur lokalen Typs Kostianiets-Kurganyzaj freigelegt, deren Fläche unterhalb 1 Hektar liegt. Im Umkreis von Myrogoszcza 15 wurden u. a. noch drei ähnlich große Siedlungen registriert (D. Vertelec΄kij, А. Bardec΄kij 2017, S. 268). Zu besonderen Entdeckungen zählt man eine Ansammlung verbrannter Menschenknochen mit zwei Fragmenten großer Schüsseln (Brandbestattung?), die in der Grabenverfüllung feigelegt wurden. Das ist der erste solche Fund der Tripolje-Kultur aus der Etappe CII im Wolynischen Hochland. Die nächsten Analogien für die Brandbestattungen sind aus der Sofiiwka-Gruppe aus dem Gebiet am mittleren Dnjepr bekannt (V. Dergačev, I. Маnzura 1991; Y. Videiko 1995). Auf der Grundlage der Radiocarbondaten, wie auch der stilistischen Merkmale der Keramik und anderer Gegenstände wird das Gräberfeld Sofiiwka in das erste Viertel des 3. Jahrtausends v. Chr. datiert (S. Kadrow 1995, Taf. 1). Am frühesten erscheint solche Tradition jedoch in dem Wolynischen Hochland auf dem Gräberfeld Ostrog-Zeman (О. Pozìhovs΄kij, V. Samolûk 2008) und sie kann auf den kulturellen Synkretismus der Etappe B-II-C-I der Tripolje- und Malice-Kultur bezogen werden. Die Art und Weise, wie die verbrannten Menschenreste in Myrogoszcza 15 situiert sind – zwischen zwei großen Schüsselfragmenten am Grabenhang – besitzt in der Tripolje Kultur keine Analogien. Vielleicht ist das auf die Prozesse zurückzuführen, die erst nach dem Deponieren stattfanden, oder zeugt von einer Nachbestattung. Eine ähnliche Situation wurde in Ćwikłowce am mittleren Dnjestr registriert (Т. Моvšа 1964). Um die Bedeutung der behandelten Entdeckung zu erläutern sind weitere Ausgrabungen notwendig. Das keramische Material aus der Fundstelle Myrogoszcza 15 ist einphasig und besitzt viele gemeinsame Merkmale mit der Trojaniw Gruppe. Eine solche Zuordnung wird mit der Radiokrabondatierung aus der Fundstelle Myrogoszcza 15 bestätigt. Die Bedeutung der präsentierten Forschungsergebnisse ist nicht nur auf die Vergrößerung der Quellenbasis aus dem Wolynischen Hochland beschränkt, sie eröffnen ebenfalls neue Perspektiven im Bereich der Erforschung der Tripolje-Kultur aus dieser Region im Kontext ihres lokalen Kostianiets-Kurgany Typs der Trojaniw Gruppe im Bereich von Grzęda Mizocka. Die Fortsetzung der Ausgrabungen in Myrogoszcza 15 ist notwendig, damit man einschätzen kann, ob die freigelegte Knochenansammlung vereinzelt ist, oder es mehrere davon gibt und wenn ja, dann in, welchem Kontext sie erscheinen.
Opis
Słowa kluczowe
Volhynia , Trypillian culture , dating , defensive settlements
Cytowanie
Materiały i Sprawozdania Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego, t. 39/2018, s. 117–127