Materiały kultury trzcinieckiej i tarnobrzeskiej kultury łużyckiej ze stanowiska Wierzawice 4, pow. leżajski w świetle analiz archeologicznych

Obrazek miniatury
Data
2016
Autorzy
Adamik, Joanna
Burghardt, Marcin
Rajpold, Wojciech
Tytuł czasopisma
ISSN
Tytuł tomu
Wydawnictwo
Muzeum Okręgowe w Rzeszowie
Instytut Archeologii UR
Fundacja Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego
Oficyna Wydawnicza „Zimowit”
Abstrakt
The subject of the present article is to describe the materials of the Trzciniec culture (KT) and the Tarnobrzeg Lusatian culture (TKŁ) coming from the studies conducted by K. Moskwa in 1978 and K. Ormian in 2001 at the site Wierzawice 4. KT materials, coming from this site, are represented by settlement features and sherds of pottery which can be dated to the classical phase of this culture. While TKŁ materials are represented by 23 burial complexes (21 urn cremation burials, single urnless cremation and inhumation burials) dated to I phase and the beginning of II phase of this culture, whereas the younger settlement materials came from III phase.
Das Ziel des vorliegenden Beitrags ist die Darstellung der Materialien aus der Fundstelle Wierzawice 4. Die im Sudostteil des Dorfes lokalisierte Fundstelle (Abb. 1) wurde 1961von A. Jodłowski und A. Talar entdeckt. Damals wurden Keramikfragmente freigelegt, die der Lausitzer Kultur zugeordnet wurden. 1978 wurden am nordostlichen Rand der Fundstelle (Abb. 2) unter Leitung von K. Moskwa weitere Forschungen durchgefuhrt. Im Rahmen der Forschungsarbeiten wurde die Flache von 1,5 Ar (Abb. 3) untersucht, wobei man Relikte einer Siedlung der Trzciniec Kultur und eines Graberfeldes der ersten Entwicklungsphase der Tarnobrzeg Lausitzer Kultur freilegte. Die Fundmaterialien wurden teilweise veroffentlicht (K. Moskwa 1984). Weitere Ausgrabungen folgten 2001 unter Leitung von K. Ormian. Infolge der Forschungen wurde im Bereich des Grabungsschnitts (seine Grose ist unbekannt) (Abb. 4) eine naher nicht bestimmte Menge von Befunden und Funden registriert, darunter zwei Grabkomplexe, wie auch zahlreiche Gefasfragmente der Trzciniec-, wie auch der Tarnobrzeg Lausitzer Kultur. Auserdem wurden auch einzelne in eine spatere Zeitspanne – in die romische Kaiserzeit, ins fruhe(?) Mittelalter und in die Neuzeit – datierte Scherben entdeckt. Die Fundmaterialien der Trzciniec Kultur werden an der Fundstelle in Wierzawice durch zwei Quellengruppen vertreten – Keramik und Siedlungsbefunde (Pfostengruben). Insgesamt wurden 352 Fragmente der handgemachten Keramik registriert. Die auf technologische Fragen bezogenen Analysen wiesen auf (Tabelle 2–3), dass das die Charakteristik des gewonnenen Materials von den ublichen Merkmalen der Topfererzeugnisse der Trzciniec Kultur, die aus anderen Fundstellen dieser Kultur aus Sudostpolen bekannt sind, nicht abweicht (Abb. 5). Nur in ein paar Fallen gelang es, die Form der Gefase zu bestimmen. Das sind Topfe mit S-formigem Profil, wie auch ein Exemplar des fassformigen Topfes, Schusseln, einzelnes vasenformiges Gefas. Starke Zerstuckelung des keramischen Materials der Trzciniec Kultur lies weitgehende typologischchronologische Feststellungen zu. Am zahlreichsten sind im Fundmaterial die Gefasfragmente mit typischen „klassischen“ Merkmalen (verdickte und schrage Mundungsrander), mit Verzierung in Gestalt von waagerechten Rillen, Ritzlinien und ziemlich oft vorkommenden waagerechten plastischen Leisten vertreten. Diese Merkmale berucksichtigend wurde die besprochene Keramiksammlung den Keramiksammlungen vom Typ A1 und A2 im westlichen Kleinpolen zugeordnet. Ihre Chronologie wurde allgemein in die klassische Phase der Trzciniec Kultur datiert. Neben der Keramik der Trzciniec Kultur wurden an der Fundstelle in Wierzawice 4 auch Befunde (10 Pfostengruben) feigelegt, die man wahrscheinlich auch mit dieser Kultur in Verbindung bringen kann. Die Anordnung der erwahnten Befunde (Abb. 6) lasst vermuten, dass sie Uberreste eines aus anderen Siedlungsfundstellen des Trzciniec – Kulturkreises bekannten viereckigen Pfostenbauwerkes darstellen. Die entschieden zahlreichste Gruppe der an der Fundstelle in Wierzawice entdeckten Funde bilden Materialien der Tarnobrzeg Lausitzer Kultur. In dieser Sammlung kann man ein paar Gruppen unterscheiden: Graber (22 Brandgraber und 1 Skelettgrab) und aus ihnen stammende Fundsammlung (Gefase und ihre Fragmente, wie auch einzelne Metallfunde), Befunde mit Siedlungscharakter (16 Gruben), die einzelne Gefasfragmente lieferten, wie auch auserhalb der Graber und Siedlungsgruben freigelegtes, hauptsachlich aus der Kulturschicht stammendes keramisches Material. Die an der besprochenen Fundstelle freigelegten Metallfunde stammen aus den Grabern. Insgesamt fand man 4 Bronzegegenstande: zwei unverzierte Armbander mit ubereinandergreifenden Enden (Taf. IV, 8 und 10), eine Rollenkopfnadel (Taf. IV, 9) und eine tordierte Halskette. Zu den zahlreichsten Quellen der Tarnobrzeg Lausitzer Kultur gehoren entschieden die keramischen Funde. Die Sammlung machen sowohl ganze Gefase als Gefasfragmente aus (insgesamt ca. 1050 keramische Funde im unterschiedlichen Erhaltungszustand). Die Ergebnisse technologischer Analyse der Keramik der Tarnobrzeg Lausitzer Kultur (Tabellen 5–7) stimmen in der Regel mit der Situation, die an anderen Fundstellen dieser Kultur beobachtet wurde, uberein (Abb. 7–8). Die analysierte Keramiksammlung weist sehr viele unverzierte Formen auf. Nur wenige Exemplare besitzen plastische und Ritzverzierung. Unter diesen zuletzt genannten soll man ein Fusgefas erwahnen, dessen Verzierung an die Ornamentierung der Gefase aus der Wysocko Kultur und der Ulwowek-Gruppe der Lausitzer Kultur anknupft. In formaler Hinsicht kann man unter den aus dieser Sammlung stammenden Gefasen folgende taxonomische Einheiten aufzahlen: Topfe, hauptsachlich S-formige Topfe (gebraucht als Urnen) und weniger zahlreiche eiformige Formen, vasenformige Gefase samt Miniaturformen, unterschiedliche Schusseln, (neben den zahlreichsten S-formigen Exemplaren kamen in der Sammlung auch einzelne halbkugelige und kegelformige Schusseln zum Vorschein), wenige Tassen und Schopfgefase, wie auch andere Formen. Unter diesen zuletzt genannten soll man auch das (nicht nur) in der Tarnobrzeg Lausitzer Kultur ausergewohnliche flaschenformige Vierfuschengefas erwahnen. Unter den Befunden aus der Fundstelle von Wierzawice 4 sind zweifellos diese besonders bemerkenswert, die sich auf die an diesem Ort vorhandene Nekropole der Tarnobrzeg Lausitzer Kultur beziehen. Die zahlreichste Befundgruppe bilden dort die Urnengraber. Andere Bestattungstypen wurden nur in Einzelfallen registriert – Brandgrubenbestattung ohne ein Tongefas (Grab 13) und Skelettbestattung (Grab 23). Das hier beobachtete Bild der Bestattungsrituale, wie auch andere Merkmale des Grabrituals (z.B. haufig beobachtetes Zudecken der Urnen mit Schusseln) decken sich mit der Situation, die an anderen mit der alteren Phase der Tarnobrzeg Lausitzer Kultur verbundenen Graberfeldern (einschlieslich der in der I. Phase angelegten und dann uber den gesamten Zeitraum der Tarnobrzeg Lausitzer Kultur genutzten mehrphasigen Nekropolen) beobachtet wurde. Im Sudteil des freigelegten Graberfeldes gelang es, die Anwesenheit einer linienartigen Anordnung zu registrieren (Abb. 9). Die an der Fundstelle von Wierzawice 4 freigelegten Fundmaterialien der Tarnobrzeg Lausitzer Kultur unterscheiden sich durch ihren Charakter und Chronologie. Unter ihnen lassen sich 2 Gruppen erkennen: Die erste Gruppe bezieht sich auf das altere Graberfeld und die zweite auf die spater datierte Siedlung. Allem Anschein nach kann man im Falle der funeralen Materialien annehmen, dass die Skelettbestattung Nr. 23 den Beginn der Nekropolennutzung in Wierzawice Fst. 4 bestimmt. Die nachste Fundgruppe machen die aus den Brandbestattungen stammenden S-formigen Topfe aus. Sie dokumentieren den Ubergang von der Phase III bis zur Phase IV der Bronzezeit. Das jungste Material, das die Nutzungszeit der besprochenen Nekropole festlegt, bilden die Vasen, die man auf den Beginn der II. Entwicklungsphase der Tarnobrzeg Lausitzer Kultur beziehen kann. Problematisch ist dagegen die Datierung der Siedlungsfunde. Im Lichte chronologischer Forschung ist es klar, dass mindestens ein Teil der aus der I. Phase stammenden Materialien noch auf das Graberfeld zuruckgefuhrt werden sollte. Die aus der II. und III. Entwicklungsphase der Tarnobrzeg Lausitzer Kultur stammenden Materialien sind sparlich und deshalb fallt es schwer, die wirkliche Chronologie der Siedlung zu bestimmen. Dennoch scheint es, dass ihre Datierung im Rahmen der III. Entwicklungsphase als sehr wahrscheinlich erscheint.
Opis
Słowa kluczowe
Bronze Age , Trzciniec culture , Tarnobrzeg Lusatian culture , settlement archeology , funerary archeology
Cytowanie
Materiały i Sprawozdania Rzeszowskiego Ośrodka Archeologicznego, t. 37/2016, s. 85–123